Wurzelbehandlung | Kosten, Schmerzen, Dauer & Co.

Autor: Daniel Müller- Redakteur
Daniel Müller

Daniel Müller | Redakteur

Autor: Dr. Martin Kohlschmitt | Zahnarzt & Gastautor
Dr. Martin Kohlschmitt

Dr. Martin Kohlschmitt  | Zahnarzt & Gastautor

zuletzt aktualisiert 20.07.2022

Eine Entzündung im inneren des Zahnes kann starke Schmerzen verursachen - mithilfe einer Wurzelbehandlung kann der angeschlagene Zahn gerettet und dauerhaft erhalten werden.
 
Wurzelbehandlungen haben heute eine Erfolgsquote von ca. 90 % zur Erhaltung des natürlichen Zahns. Um Spätkomplikationen zu vermeiden, ist allerdings der Einsatz modernster Technologien, wie z. B. ein Operationsmikroskop oder die elektrometrische Längenbestimmung nötig.
 
Gesetzliche Krankenkassen (GKV) kommen lediglich für die herkömmlichen Behandlungsmethoden auf. Obwohl mehrere Studien ergaben, dass eine gewöhnliche Wurzelbehandlung in nur 40 % der Fälle erfolgreich ist!
 
Mit unserem Ratgeber verschaffen wir Ihnen einen umfangreichen Überblick zu den wichtigsten Fragen, geben Aufschluss über den Behandlungsablauf und warum moderne Methoden besser sein können als herkömmliche Techniken.
Illustration eines hohlen Zahnes mit Handfeile zur Wurzelbehandlung
Wurzelbehandlung - Überblick
  • Erhaltung eines entzündeten/abgestorbenen Zahnes
  • Wird nur im sichtbaren Bereich von Krankenkasse übernommen
  • Herkömmliche Methoden sind nur in 40 - 50 % der Fälle erfolgreich
  • Moderene Technik erhöht die Erfolgsquote auf 90 %
  • Wurzelbehandlung ist meist schmerzfrei

Infografik Wurzelbehandlung

1.1 Was passiert bei einer Wurzelbehandlung?

Bei einer Wurzelbehandlung bzw. Wurzelkanalbehandlung wird das Zahninnere (Pulpa) vom Zahnarzt entfernt und anschließend mit einer Füllung versehen. So lässt sich ein unwiderruflich entzündeter oder abgestorbener Zahn vor der Extraktion zu bewahren.
 
Unsere körpereigene Abwehr kann nicht in den betroffenen Zahn eindringen um die Pulpa gegen die Bakterien zu schützen. Deshalb wird bei dieser zahnerhaltenden Therapie, durch die Zuhilfenahme von Spezialwerkzeug die Pulpa (das Zahninnere) bis zur Wurzelspitze ausgehöhlt, von den Bakterien gereinigt und desinfiziert.
 
Damit sich nicht erneut Keime ansiedeln können, wird der Hohlraum mit steriler Materie gefüllt und verschlossen. Da der Zahn nun ohne Durchblutung auskommen muss und brüchig werden kann, wird häufig eine Zahnkrone erforderlich.

1.2 Wann ist eine Wurzelbehandlung notwendig?

Eine Wurzelbehandlung wird erforderlich, wenn es Bakterien gelingt, in das Zahninnere einzudringen und eine irreversible Wurzelentzündung verursacht haben.

Oder wenn der Zahn bereits abgestorben ist um zu verhindern, dass die abgestorbenen Elemente über die Zahnwurzel in den umliegenden Knochen geraten können.

Meistens ist Karies dafür verantwortlich, dass Bakterien ihren Weg durch Zahnschmelz und Zahnbein bis tief ins Zahnmark finden und sich ausbreiten können.

Das Zahnmark ist durchzogen mit Gewebe, Blutgefäßen und Nerven und ist durch feine Kanäle in den Zahnwurzeln mit dem restlichen Körper verbunden.

Hat es sich infiziert, dehnen sich die Gefäße aus und drücken auf den Nerv. Gelegentlich ist es auch eine undichte Füllung, ein defekter Kronenrand oder ein Riss im Zahn, der den Keimen Tür und Tor öffnet und so eine schmerzhafte Entzündung verursacht.

Auch ein Zahn, der in Folge eines Unfalls (teilweise) abgebrochen ist, kann vor der weiteren Versorgung eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich machen.

Gleiches gilt, wenn der Zahnarzt für die Zahnersatzversorgung besonders viel Zahnsubstanz abtragen muss. Das kann eine prophylaktische Wurzelbehandlung nach sich ziehen.

Schaubild mit der Anatomie eines Zahnes

1.3 Ist eine Wurzelbehandlung schmerzhaft?

Dank der heutigen Technik und einer örtlichen Betäubung verläuft eine Wurzelbehandlung in der Regel schmerzfrei.

Speziell wenn die Zahnnerventzündung akut und der Nerv (noch) nicht ganz abgestorben ist, können, abhängig von der Ausgangssituation und Komplexität des Eingriffs, dennoch kurze Schmerzen auftreten.

Sobald die Nerven entfernt wurden, ist allerdings kein weiterer Schmerz zu befürchten.

Gute Zahnarztpraxen planen in der Regel genug Behandlungszeit für die Endodontie ein, damit die Narkose gut wirken und der behandelnde Arzt akkurat arbeiten kann.

1.4 Was sind die Vorteile einer Wurzelbehandlung?

Der größte Vorteil ist, dass der bestehende Zahn erhalten bleibt. Es entsteht keine Lücke, die durch teuren Zahnersatz wieder gefüllt werden muss.

Nach erfolgreichem Abschluss der Behandlung unterscheidet sich der Zahn optisch nicht von den anderen und erfordert i. d. R. keine weiteren Maßnahmen.

Sollte einer der benachbarten Zähne irgendwann eine Brückenversorgung nötig machen, eignet sich der wurzelbehandelte Zahn als idealer Stützzahn.

Vorteile einer Wurzelbehandlung
  • Bestehender Zahn bleibt erhalten
  • Es entsteht keine Zahnlücke
  • Kein teurer Zahnersatz notwendig
  • Kein optischer Unterschied
  • Ist Eingriff abgeschlossen, i. d. R. keine weiteren Behandlungen nötig
  • Perfekter Stützzahn, sollte ein benachbarter Zahn eine Brücke benötigen
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1.5 Was passiert wenn ich keine Wurzelbehandlung vornehmen lasse?

Der Zahn schmerzt zunehmend beim Aufbeißen, kann sich lockern und im schlimmsten Falle hinausfallen.

Der Verzicht auf eine Wurzelbehandlung kann außerdem zu einer Vereiterung des umliegenden Zahn- und Knochenbereichs führen. Dadurch schwillt u. a. die Backe an und macht sehr wahrscheinlich eine Antibiotikabehandlung notwendig.

In den Zeiten vor Antibiotika geriet eine solche Entzündung meistens außer Kontrolle und verlief nicht selten tödlich.

Allerdings verursacht ein wurzelentzündeter Zahn so starke Schmerzen, weshalb die meisten Menschen nicht auf eine Wurzelkanalbehandlung oder Extraktion verzichten wollen.

Tritt eine Entzündung in Form einer Eiterblase am Zahn zum Vorschein, verursacht diese oft wenig bis keine Schmerzen. Dies führt dazu, dass die Notwendigkeit einer Wurzelbehandlung unterschätzt oder nicht wahrgenommen wird.

1.6 Gibt es Alternativen zur Wurzelbehandlung?

Genau genommen gibt es nur eine Alternative zur Wurzelbehandlung: die Entfernung des Zahnes mit anschließender Versorgung durch ein Implantat oder einer Zahnbrücke.

Stuft der Zahnarzt den Zahn als erhaltungswürdig ein, wird er zunächst eine Wurzelbehandlung vorschlagen.

Ist diese nicht von Erfolg gekrönt, kann eine Revision (erneute Wurzelbehandlung) vorgenommen werden.

Bleibt die Entzündung bestehen, kann durch die chirurgische Entfernung der Wurzelspitze das Ziehen eines Zahnes verhindert werden. Diese Maßnahme wird als Wurzelspitzenresektion bezeichnet und ist das letzte Mittel, um eine Extraktion zu vermeiden.

2.1 Wie viel kostet eine Wurzelbehandlung?

Die Kosten für eine Wurzelbehandlung variieren nach Aufwand, Komplexität und Behandlungsmethode zwischen 250 EUR und 2.000 EUR.

Der Eingriff ist kompliziert, erfordert eine Menge Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Denn jede Wurzel ist anatomisch verschieden.

Deshalb müssen Zahnärzte auf Spezialwerkzeuge und -techniken zurückgreifen, um die Erfolgsaussichten zu erhöhen und ein langfristiges Behandlungsergebnis sicherzustellen.

Allerdings werden nur herkömmliche Behandlungsmethoden von der Krankenkasse übernommen. Wenn sie überhaupt für die Erhaltung des Zahnes aufkommt.

2.2 Was übernimmt die Krankenkasse für eine Wurzelbehandlung?

Stuft der Zahnarzt den Zahn als erhaltungswürdig ein, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Behandlung.

Allerdings nur bei den Zähnen, die sich im sichtbaren Bereich befinden.

Die Kosten einer Wurzelbehandlung werden für nicht sichtbare Backenzähne (ab dem 6er / Prämolar) nur übernommen, wenn:

  • der Backenzahn in einer vollständigen Zahnreihe steht,
  • die Behandlung eine einseitig nach hinten verkürzte Zahnreihe verhindert,
  • die Behandlung vorhandenen Zahnersatz erhalten kann.

Allerdings gilt wie immer, dass die Krankenkasse lediglich für die Standardbehandlung aufkommt.

Wurzelbehandlungen (speziell im Backenzahnbereich) erfordern allerdings, um langfristig erfolgreich zu sein, wesentlich mehr Technik, was zu hohen Eigenanteilen führen kann.

 

Wieviel kostet eine Wurzelbehandlung für Selbstzahler?

Stuft der Zahnarzt den Zahn als nicht erhaltungswürdig ein, wird der Zahn im Verlauf der Behandlung nicht erhaltungsfähig oder die vorher genannten Punkte treffen nicht zu, ist eine Wurzelbehandlung vollständig selbst zu bezahlen.

Je nach Position des Zahns und notwendigen Aufwand belaufen sich die Kosten zwischen 350 € und 2.000 €.

Alternativ besteht natürlich die Möglichkeit, sich den Zahn auf Kosten der Krankenkasse ziehen zu lassen.

2.3 Was ist der Unterschied zwischen erhaltungswürdig & erhaltungsfähig?

Als erhaltungswürdig stuft die Krankenkasse Schneide-, Eck und die kleinen Eckzähne (Prämolaren) ein, wenn der Arzt den (sichtbaren) Zähnen eine langfristig gute Prognose attestiert.

Das gilt insbesondere dann, wenn ein solcher Zahn als Anker für Zahnersatz dienen kann oder soll. Zudem gilt, dass eine der bereits angesprochenen Bedingungen erfüllt sein muss:

  • Erhalt einer geschlossenen Zahnreihe
  • Erhalt von funktionstüchtigem Zahnersatz
  • Vermeidung einer einseitigen Freiendsituation

Hinzu kommt, dass die Krankenkassen auch die Erhaltungsfähigkeit eines Zahnes berücksichtigt wissen wollen. Was das zu bedeuten erfahren Sie im kommenden Abschnitt:

2.4 Wann gilt ein Zahn als erhaltungsfähig?

Neben den Richtlinien, wann ein Zahn als erhaltungswürdig gilt, setzt die Krankenkasse voraus, dass eine Zahnbehandlung kosteneffizient durchführbar sein muss. Diese Umstand fällt unter das Leistungskriterium von Krankenkassen und nennt sich Wirtschaftlichkeitsgebot.

Speziell die Backenzähne sind in Anbetracht des wirtschaftlichen Aufwands eine schlecht kalkulierbare Variable.

Ein Beispiel:

Ergibt die erste Untersuchung, dass eine Wurzelbehandlung im Rahmen der Richtlinien liegt und der der Erhalt des kleinen Backenzahns dauerhaft gesichert werden kann, spricht erst mal nichts gegen eine Abrechnung über die Krankenkasse.

Stellt sich im Laufe der Therapie heraus, dass die Wurzelkanäle schlecht zu erreichen sind und nur durch spezielles Gerät und Methoden behandelt werden können, wird aus einer Krankenkassenleistung eine Privatleistung. Hintergrund ist, dass das Wirtschaftlichkeitsgebot nicht eingehalten werden kann.

Nun stehen Sie als Patient vor der Wahl:

  • Wurzelbehandlung durchführen und Mehrkosten von 200 € bis 500 € in Kauf nehmen

oder

  • Zahn ziehen lassen!

Neben der Tatsache, dass Sie der Zahnarzt möglichst umfassend beraten und im Vorfeld über die zu erwartenden Mehrkosten aufklären sollte, besteht die Möglichkeit, sich mit einer Zahnzusatzversicherung gegen die Kosten einer Wurzelbehandlung abzusichern!

2.5 Welche Mehrkosten entstehen bei einer Wurzelbehandlung?

Auch wenn die Krankenkasse bei einer Wurzelbehandlung im Rahmen der Regelversorgung leistet, ist mit durchschnittlichen Mehrkosten zwischen 200 € und 400 € zu rechnen.

Zum Beispiel sind die Wurzeln der großen Backzähne häufig stark gekrümmt. Das hat zur Folge, dass der Zahnarzt bei der herkömmlichen händischen Methode schnell an seine Grenzen stößt.

Zu groß ist die Gefahr, dass das Feinwerkzeug abbricht oder der Wurzelkanal perforiert wird. Der Zahnarzt kann nun, außer den Zahn einfach zu ziehen, die Wurzelkanalaufbereitung maschinell mittels hochflexiblen Titanfeilen durchführen.

Diese Leistung ist im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasse allerdings nicht vorgesehen. Gleiches gilt für die elektrometrische Längenmessung der Wurzelkanäle. Obwohl sie eine 90-prozentige Rettung des Zahnes verspricht!

Verwendet der Zahnarzt zur Behandlung ein spezielles Operationsmikroskop oder möchte er die Kanäle mit der elektrophysikalisch-chemischen Methode desinfizieren, sind das Leistungen ebenfalls aus eigener Tasche zu begleichen.

Mehrkosten einer Wurzelkanalbehandlung

Behandlungsmethode

Kosten / Zahn1

Elektrometrische Längenmessung der Wurzelkanäle (GOZ 2400)

4 € - 60 €

Digitale Volumentomographie (DVT) (GOZ 2410)

100 € - 300 €

Maschinelle Aufbereitung eines Wurzelkanals auch retrograd (GOZ 2410)

22 € - 300 €

Anwendung eines Operationsmikroskops (GOZ 0110)

ab 23 €

Zusätzliche Anwendung elektrophysikalisch-chemischer Methoden (Desinfektion) (GOZ 2420)

4 € - 55 €

Anwendung eines Lasers 2 (GOZ 0120)

20 € - 80 €

1 Preise entsprechend der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) über medikompass.de
2 Preis ermittelt auf Kosten beim Zahnarzt

Expertentipp zur Wurzelbehandlung

Maximilan Waizmann
Experten-Tipp

Wie im weiteren Verlauf unseres Ratgebers noch ersichtlich wird, verspricht eine herkömmliche Wurzelbehandlung nur in 40 - 50% der Fälle einen langfristigen Erfolg. Das bedeutet: fast jeder 2. wurzelbehandelte Zahn entzündet sich erneut.

Die Krankenkassen übernehmen in solchen Fällen meistens nur die Extraktion des Zahnes.

Dank moderner Technologien liegt die Erfolgsprognose zum langfristigen Erhalt eines wurzelbehandelten Zahnes bei bis zu 90 %!

Allerdings sind diese Maßnahmen allesamt selbst zu tragen! Eine gute Zahnzusatzversicherung schließt die bei einer Wurzelbehandlung anfallenden Mehrkosten mit ein! 

Eine Übersicht möglicher Tarife finden Sie hier: Zahnzusatzversicherungen mit Wurzelbehandlung

M. Waizmann
Maximilian Waizmann

2.6 Übernimmt die Kasse die Kosten einer Wurzelrevision?

Sind trotz aller Sorgfalt noch Bakterien in den Wurzelkanälen verblieben oder ist die Wurzelfüllung nicht ausreichend, kann es erneut zu starken Schmerzen kommen. Dann kann eine Wurzelkanalrevision erforderlich sein.

Sie ist deutlich aufwendiger als die ursprüngliche Wurzelbehandlung und die letzte Möglichkeit um eine Wurzelspitzenresektion (Abschneiden der Wurzelspitzen) zu vermeiden.

In der Regel werden die Kosten zwischen 150 € - 2000 € nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt eine Revision nur dann, wenn auf dem Röntgenbild eine apikale Entzündung (von der Wurzelspitze ausgehend), eines bereits wurzelbehandelten Zahnes zu erkennen ist und die Wurzelfüllung unzureichend, randständig oder nicht über die gesamte Länge ausgefüllt ist.

Außerdem muss, wie immer, mindestens einer der folgenden Punkte zutreffen:

  • eine geschlossene Zahnreihe kann erhalten werden,
  • eine einseitige Freiendsituation wird vermieden,
  • der Erhalt von funktionstüchtigem Zahnersatz ist möglich.

3.1 Wie ist der Ablauf einer Wurzelbehandlung?

Im Wesentlichen entfernt der Zahnarzt bei einer Wurzelbehandlung das Innere (Pulpa) des Zahnes und dichtet ihn, um eine erneute Besiedlung durch Bakterien zu vermeiden, mit einer sterilen Dichtmasse ab.

Bei einer Wurzelbehandlung sind zwei Termine die Regel. Der erste dient der Diagnose, Aufbereitung, Spülung und medikamentösen Versorgung des Zahnes. In einem zweiten Termin erfolgt die Wurzelfüllung und Erstellung von Röntgenaufnahmen zur Kontrolle.

Die einzelnen Arbeitsschritte teilen sich wie folgt auf:

3.1.1 Die Ausgangsituation: Erste Anzeichen einer Wurzelentzündung

Sie werden sich aufgrund von starken pochenden Schmerzen oder eines verletzten Zahns mit Ihrem Zahnarzt oder zahnärztlichen Notdienst in Verbindung gesetzt haben.

Neben der Klärung eventueller Vorerkrankungen und den symptomatischen Schmerzen wird dort geprüft, ob

  • Sie extrem auf Hitze oder Kälte reagieren (speziell Wärme ist für eine Entzündung der Pulpa typisch).
  • die Zahnschmerzen auch ohne Belastung auftreten.
  • eine Schwellung am Zahn befindlich ist.
  • das Zahnfleisch verstärkt blutet oder sich ein Abszess gebildet hat.
  • sich eine Schwellung äußerlich zeigt (Wange, Kiefer oder Hals).
  • sich Kopfschmerzen gemeinsam mit den Zahnschmerzen entwickeln.

3.1.2 Woran erkennt der Zahnarzt, dass eine Wurzelbehandlung notwendig ist?

Zunächst wird der Zahn durch ein spezielles Gummituch (Kofferdam) trockengelegt und so vor Speichel und die darin befindlichen Bakterien geschützt.

Dann wird der Zahn unter örtlicher Betäubung eröffnet (Trepanation), um den Zustand der Pulpa zu prüfen. Nur so kann genau ermittelt werden, ob eine Chance auf Regeneration des Zahninneren besteht, das Zahnmark irreparabel entzündet (Pulpitis) oder der Nerv bereits abgestorben ist.

Darüber hinaus wird geklärt, ob nur die Wurzelspitze betroffen ist, sich bereits das Periapex (umliegendes Gewebe) infiziert hat und was für die Infektion ursächlich war.

Denn die Ursache muss nicht unbedingt durch Karies bedingt sein. Schlecht sitzender Zahnersatz kann eine Wurzelbehandlung erforderlich machen. Gleiches gilt für eine Infektion die aus tiefen Zahnfleischtaschen resultiert.

Zudem schätzt der Zahnarzt ab, ob der Zahn im Sinne der Vorgaben der Krankenkasse erhaltungswürdig ist.

Dafür werden Röntgenbilder angefertigt, die Aufschluss darüber geben, wie Komplex der Eingriff wird und wie die Wurzelkanäle verlaufen.

Diagnose Wurzelbehandlung
  • Eröffnung Pulpa unter örtlicher Betäubung
  • Prüfung ob Zahnmark irreparabel entzündet bzw.
  • Prüfung ob Zahnmark abgestorben ist
  • Erstellung von Röntgenaufnahmen zur
  • Klärung ob Zahn aus kassenärztlicher Sicht erhaltungswürdig ist

3.1.3 Entfernung der Pulpa: Aufbereitung, Reinigung & Desinfizieren

Ziel der Wurzelbehandlung ist die Entfernung sämtlicher Entzündungsherde im Zahnmark. Dafür wird die Pulpa samt der darin befindlichen Blutgefäße und Nerven entfernt.

Die Aufbereitung

Zum Einsatz kommen Handfeilen aus Stahl in unterschiedlichen Größen. Manche Feilen haben einen Durchmesser von gerade einmal einem 600stel Millimeter.

Beim Ausfeilen wird besonders darauf geachtet, keinerlei Rückstände im Zahninneren zu hinterlassen. Dabei legt der Zahnarzt besonderen Wert auf den Erhalt der gesunden Zahnsubstanz.

Reinigung, & Desinfektion

Zudem wird das Zahninnere immer wieder mit antibakteriellen Lösungen gespült. Damit soll sichergestellt werden, den Zahn von Bakterien zu befreien und das Zahninnere zu desinfizieren. 

3.1.4 Wurzelkanal versorgen & verschließen: 

Wenn die Schritte 1 bis 3 abgeschlossen wurden, wird im Zahninneren antibakterielles Füllmaterial platziert und der Zahn mit einem Provisorium versorgt.

Über einen Zeitraum von mehreren Tagen verbleibt die Einlage im Zahn und kann die letzten verbliebenen Erreger beseitigen.

Bei leicht verlaufenden Wurzelentzündungen wird dieser Schritt manchmal übersprungen und der Arzt geht direkt zu Punkt 5 über.

3.1.5. Wurzelfüllung & anschließende Füllung bzw. Kronenversorgung

Nachdem der Zahn vor einigen Tagen, in filigraner Feinarbeit vorbereitet wurde und die letzten Keime durch die medizinische Einlage desinfiziert wurden, kann nun die dauerhafte Wurzelfüllung eingebracht werden.

Zunächst wird der Zahnarzt den Zahn mit Hilfe eines eines Kofferdams trocken legen und vor Speichel schützen. Danach lässt sich das Provisorium und die Einlage entfernen, ohne Angst vor einer erneuten Infektion des Zahninneren haben zu müssen.

Ist dieser Schritt abgeschlossen, wird Guttapercha in die Zahnwurzel gespritzt. Das kautschukartige Material dringt bis in die Wurzelspitze vor und schließt sie vollständig ab.

Um vollständigen Schutz zu gewährleisten, folgt danach der Dichtzement, bevor die finale Füllung eingebracht bzw. die Zahnkrone eingesetzt wird.

Den Abschluss macht dann ein Röntgenbild, um zu prüfen, ob die Wurzelfüllung tief genug eingebracht wurde und somit die Wurzelbehandlung erfolgreich war.

Wurzelbehandlung - Füllung oder Zahnkrone?

Häufig sind wurzelbehandelte Zähne stark in ihrer Substanz angegriffen, weshalb eine Kronenversorgung die einzig sinnvolle Lösung darstellt.

Das liegt im wesentlich am Beißdruck, welchem Zähne ausgesetzt sind. Würde ein Zahnarzt einen Zahn ohne ausreichender Substanz mit einer großen Füllung versorgen, besteht die Gefahr einer Zahnfraktur. Tritt eine Fraktur des Zahnes ein, hilft auch keine Zahnkrone mehr. Folglich muss der gesamte Zahn weichen.

3.2 Risiken einer Wurzelbehandlung

Grundsätzlich besteht ein relativ hohes Risiko, dass eine erneute Infektion auftritt. Meistens liegt das an einer unzureichenden Entfernung des Entzündungsherdes, einer ungenauen Wurzelfüllung oder gar Perforation des Zahninneren.

Der Erfolg einer Wurzelbehandlung liegt im langfristigen Erhalt eines entzündeten oder abgestorbenen Zahnes. Damit dies gelingt, sind die vorher genannten Behandlungsschritte die Mindestanforderung und gelten als herkömmliche, von der Krankenkasse vorgesehene Behandlungsmethode.

Und das, obwohl die Erfolgsquote hierbei nur bei 40 - 50 % liegt. Nach der Übersicht der Risiken gehen wir auf die kostenpflichtigen Therapiemethoden ein, die einen Erfolg der Behandlung von bis zu 90 % ermöglichen können.

Risken einer Wurzelbehandlung
  • Brechen der inflexiblen Stahlwerkzeuge
  • Perforation der Wurzelkanäle
  • Unzureichende Reinigung der Kanäle
  • Wurzelfüllung ungenau (zu lang, zu kurz oder undicht)
  • Erneute Entzündung der Wurzelspitze

3.3 Wie lange dauert eine Wurzelbehandlung?

Eine Wurzelbehandlung erfordert in den meisten Fällen zwei Termine. Jeder Termin dauert im Durchschnitt 60 Minuten.

Wie aus den vorangegangenen Punkten bereits ersichtlich wurde, handelt es sich bei einer Wurzelkanalbehandlung um einen sehr komplexen Eingriff mit vielen Einflussfaktoren.

Daher kann die Behandlung kürzer oder wesentlich länger ausfallen. In seltenen Fällen ist sogar ein dritter Termin erforderlich.

3.4 Wie sind die Erfolgsaussichten einer Wurzelbehandlung?

Wird eine Wurzelkanalbehandlung mit herkömmlichen Methoden durchgeführt, betragen die Erfolgsaussichten lediglich 40-50 %. Das heißt, dass mittel- bis langfristig fast jeder 2. Zahn gezogen werden muss.

Dank moderner Methoden wie z. B. der elektronischen Wurzelkanalvermessung oder maschinellen Wurzelkanalaufbereitung steigen die Erfolgsquoten auf stattliche 70 - 90 %.

Umso verwunderlicher ist es, dass gesetzliche Krankenkassen bis heute nur für die Kosten einer herkömmlichen Wurzelbehandlung aufkommen. Obwohl der Erhalt der natürlichen Zähne wesentlich mehr Vorteile bietet.

4.1 Wie erhöhe ich die Erfolgsprognose einer Wurzelbehandlung?

Glücklicherweise steht die Forschung nie still. Zahnärzte streben nach Perfektion, um die natürliche Zahnsubstanz bestmöglich zu erhalten oder langfristig zu ersetzen. Dafür stellen sie sich der Herausforderung (noch) unzureichende Behandlungsmethoden weiter zu entwickeln.

So konnte die mittel- bis langfristige Erfolgsprognose eine Wurzelbehandlung von 40 % - 50 % auf stattliche 90 % gesteigert werden.

Hierfür kommen unterschiedliche Maßnahmen und Gerätschaften zum Einsatz, auf die wir im Folgenden genauer eingehen werden:

4.2 Was ist die Elektronische Wurzellängenmessung (GOZ 2400)

Die ideale Ergänzung zum Röntgenbild

Alternativ bzw. Ergänzend um Röntgenbild wenden viele Zahnärzte die elektronische Wurzellängenmessung an.

Durch das spezielle elektronische Messverfahren können sich Behandler die exakte Tiefe zur Wurzelspitze auf dem Messgerät anzeigen lassen. Dafür wird ein Kabel an der Behandlungsfeile befestigt. Ein weiteres an der Backe.

Mit jedem Mü, dass die Feile ins Zahninnere vorstößt, verändert sich der Widerstand. Das Ende des Wurzelkanals ist erreicht, wenn der Widerstand rapide abnimmt.

Diese Technologie verspricht eine wesentlich höhere Erfolgsquote, da das Risiko unzureichender Wurzelfüllungen minimiert wird.

Obwohl diese Technologie erheblich dazu beiträgt, den Erfolg einer Wurzelbehandlung langfristig zu gewährleisten, werden die Kosten von 4 bis 15 EUR pro Wurzelkanal nicht von den Krankenkassen übernommen.

Warum ist die elektronische Wurzellängenmessung so vielversprechend?

Röntgenaufnahmen haben entscheidende Nachteile, weshalb sie nur bedingt den Erfolg einer Wurzelbehandlung garantieren können.

Das liegt daran, dass die Abbildung des Zahnes nicht der originalen Größe entspricht und dem Betrachter einige Informationen vorenthalten kann.

Zum Beispiel durch Ungenauigkeiten, die sich durch eine Verzerrung des Bildes ergeben können. Zudem zeigen sich Krümmungen der Zahnwurzel nur dann vollständig, wenn die Wurzel nicht in Richtung des Betrachters bzw. vom Betrachter weg wächst.

Letztlich lassen sich Details wie der Wurzelausgang auf einem Röntgenbild nur zufällig ermitteln.

Überlagerungen mit den benachbarten Zähnen, Kieferknochen oder Nervenbahnen machen es zusätzlich schwer, Ausgänge, die nicht an der Wurzelspitze liegen, zu erkennen.

4.3 Was ist eine digitale Volumentomographie? (GOZ 2410)

Eine weitere Technologie, die gelegentlich zur Anwendung kommt, ist die sogenannte digitale Volumentomografie (DVT).

Dieses radiologische Verfahren lässt sich auch als 3D-Röntgen beschreiben und wird oft zur Planung von Weisheitszahn Operationen verwendet. Durch hochauflösende Messsysteme können Röntgenaufnahmen von höchster Präzision und Qualität erreicht werden.

Zahnärzte können sich auf diese Weise einen exzellenten Blick auf die zu behandelte Stelle verschaffen und die Wurzelbehandlung entsprechend planen. 

4.4 Was ist ein Operationsmikroskop? (GOZ 0110)

Speziell bei minimalinvasiven Eingriffen wie eine Wurzelbehandlung kommen Operationsmikroskope zum Einsatz.

Sie ermöglichen es dem Arzt die zu behandelte Stelle genau in Augenschein zu nehmen.

Die Apparatur ist verhältnismäßig groß. Um Verwacklungen zu vermeiden, ist es fest auf einem Standfuß befestigt.

Gesteuert wird es über Pedale am Boden. So kann der Zahnarzt fokussieren oder die Vergrößerung anpassen, ohne den Operationsbereich aus den Augen zu verlieren.

Vorteile eines Operationsmikroskops
  • 25-Fache Vergrößerung des OP-Bereichs
  • Perfekte Ausleuchtung
  • Bessere Beseitigung von Geweberesten
  • Bessere Entfernung von Bakterien
  • Schonung der gesunden Zahnsubstanz
  • Geringere Chance von Folgeentzündungen und Spätkomplikationen

Ist Wurzelbehandlung mit Operationsmikroskop sinnvoll?

Diese Frage lässt sich klar mit “Ja” beantworten. Das Operationsmikroskop ist ein maßgeblicher Faktor, um eine Wurzelbehandlung erfolgreich abzuschließen und Spätkomplikationen durch eine Folgeentzündung zu vermeiden.

Die Gründe liegen auf der Hand: Ein Operationsmikroskop sorgt für eine perfekte Ausleuchtung und vergrößert den zu behandelten Bereich um bis zu 25 %.

Dadurch lässt sich genau ersehen, wo sich noch Gewebereste befinden oder weitere Bakterien zu entfernen sind.

Außerdem lässt es einen genauen Blick auf die Zahnstruktur zu, um diese zu schonen und um Verletzungen zu entdecken.

4.5 Was ist die maschinelle Wurzelkanalaufbereitung? (GOZ 2410)

Die "maschinelle Wurzelkanalaufbereitung" ist ein maschinell betriebenes Feilensystem.

Handfeilen können bei schwer zugänglichen und gekrümmten Wurzelkanäle brechen. Daher kann ein Zahnarzt im Vorfeld einen Zahn  aus kassenärztlicher Sicht als "nicht erhaltungswürdig" einstufen.

Als Privatleistung lässt sich ein Zahn durchaus erhalten. Ausgestattet mit hochflexiblen Titanfeilen ermöglicht es die maschinelle Wurzelkanalaufbereitung auch bei komplizierten Zahnwurzeln das Zahninnere vom Gewebe zu befreien und aufzubereiten. 

Da das Gerät die Wurzelkanäle konisch ausformt, lassen sich Zahnwurzeln besser ausfüllen und eine erneute Infektion auf ein Minimum reduzieren.

Vorteile der maschinellen Wurzelkanalaufbereitung
  • Extrem flexible Titanfeilen
  • schnellere Aufbereitung der Wurzelkanäle
  • für feine und sehr stark verästelte Wurzelkanäle geeignet
  • schnelles & komfortables Verfahren
  • Ideal für den Erhalt der Backenzähne
  • sehr präzise Ausformung des Wurzelkanals
  • Besserer Halt der Wurzelfüllung
  • Geringere Chance von Folgeentzündungen und Spätkomplikationen

Ist die maschinelle Wurzelkanalaufbereitung sinnvoll?

Die maschinelle Wurzelkanalaufbereitung ist ein weiterer Baustein, um den Erhalt eines natürlichen (Backen-)Zahnes dauerhaft zu gewährleisten.

Denn speziell stark gekrümmte Zahnwurzeln, wie sie häufig bei Backenzähnen auftreten, sind schwer zu behandeln.

Gewebereste mit Handfeilen zu entfernen, kann dazu führen, dass diese stecken bleiben und abbrechen.

Außerdem ist zu befürchten, dass die gesunde Zahninnenwand dadurch leiden könnte.

4.6 Was ist eine elektrophysikalsich-chemische Desinfektion? (GOZ 2420)

Gegenüber der herkömmlichen Desinfizierung mittels steriler Lösungen kommen bei der elektrophysikalisch-chemischen Kanalspülung verschiedene Substanzen zum Einsatz.

Dazu gehören Natriumhyochlorit (NaCIO), Chlorhexidion (CHX), Dinatriumsalz-Lösung (EDTA) und Alkohol.

Unterstützt durch die Vibration von Ultraschallwellen erreicht der Zahnarzt auch die entlegensten Stellen einer Zahnwurzel.

Vorteile der elektrophysikalsich-chemischen Desinfektion
  • Erreicht auch schwer zugängliche Verzweigungen, Engstellen & Seitenkanäle
  • Schmierbeläge (smear layer) & klebendes Restgewebe lässt sich besser beseitigen
  • Ermöglicht eine bestmögliche Wurzelfüllung in keimfreien Milieu

4.7 Kommt bei einer Wurzelbehandlung Laser zum Einsatz? (GOZ 0120)

Auf Wurzelbehandlungen spezialisierte Zahnarztpraxen und Endodontologen arbeiten häufig mit moderner Lasertechnologie. Die Vorteil liegen auf der Hand: Da die Laserstrahlen bis in die Wurzelspitzen vordringen können, lassen sich die zu behandelten Zähne effektiv und schmerzfrei desinfizieren.

So lässt sich sicherstellen, dass keine Bakterien zurückbleiben und möglicherweise das Behandlungsergebnis gefährden. 

Vorteile der Laserbehandlung
  • Erreicht auch schwer zugängliche Verzweigungen, Engstellen & Seitenkanäle
  • Ermöglicht eine bestmögliche Wurzelfüllung in keimfreien Milieu
  • Verbesserte Erfolgsaussichten und Heilung der behandelten Stelle

5.1 Was ist nach einer Wurzelbehandlung zu beachten?

Fühlt sich der behandelte Bereich pelzig und taub an, wirkt die Betäubung noch!

Während dieser Zeit sollten Sie heiße Getränke vermeiden und auf Essen verzichten.

Zu hoch ist das Risiko von schweren Verbrennungen und unangenehmen Bisswunden.

5.2 Schmerzen nach Wurzelbehandlung

Umittelbar, wenn die Betäubung nachlässt, können Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung entstehen. Es ist nicht unüblich, dass am Ende des Zahns eine kleine Wunde befindlich ist, in die die Spülung hinein tropft und Schmerzen verursacht.

Zudem kann, speziell bei schwerwiegenden Entzündungen, die Umgebung des behandelten Zahnes in Mitleidenschaft gezogen sein und muss sich erstmal erholen.

Wie lange Schmerzen nach Wurzelbehandlung?

Die (pochenden) Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung klingen meistens nach drei Tagen wieder ab. In seltenen Fällen dauern die Schmerzen bis zu einer Woche an. Wichtig ist, dem Körper genug Ruhe zu gönnen.

Aufgrund der Komplexität der Wurzelkanäle kann es, speziell bei herkömmlichen Verfahren, zu einer erneuten Entzündung des Zahnes kommen. 

Vereinbaren Sie umgehend einen Termin bei Ihrem Zahnarzt, sollten die Schmerzen 7 Tage nach der Behandlung immer noch nicht abgeklungen sein oder wenn es nach einer längeren symptomfreien Zeit erneut zu Zahnschmerzen kommt!

5.3 Essen mit Provisorium nach Wurzelbehandlung

Insofern die Betäubung abgeklungen ist, spricht nichts gegen eine Mahlzeit.

Achten Sie allerdings darauf, dass ein Provisorium nicht so belastbar ist wie eine Krone.

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5.4 Wann kann ich nach Wurzelbehandlung wieder trinken?

Insofern es die Betäubung zulässt, können Sie nach der Behandlung direkt trinken.

Bevorzugen Sie Wasser und kalte, ungesüßte Kräutertees.

Auf Kaffee, Schwarztee, Cola und Alkohol sollte Sie mindestens für 24 Stunden verzichten!

5.5 Wann kann ich nach einer Wurzelbehandlung wieder rauchen?

Verzichten Sie für mindestens 24 Stunden auf das Rauchen. Nikotin stört die Wundheilung und ist für die Genesung nicht zuträglich.

5.6 Wann kann ich nach Wurzelbehandlung wieder Sport treiben?

Grundsätzlich sollten Sie sich nach einer solchen Behandlung erst einmal schonen.

Speziell wenn der Bereich um die Wurzel geschwollen war oder Sie unter anderen schweren Symptomen zu leiden hatten.

Erfolgte die Wurzelbehandlung symptomfrei und Sie fühlen sich gut, spricht nichts gegen sportliche Betätigungen.

Hören Sie auf Ihren Körper und übertreiben Sie es nicht, wenn er Ihnen signalisiert, dass er Ruhe braucht.

Kapitel 6: FAQs zur Wurzelbehandlung

Was hilft gegen Zahnschmerzen?

Meistens hilft Kälte gegen Schmerzen:

  • Intervall-Kühlen:
    Kühlpack in ein Tuch einwickeln und für 20 Minuten auf die Stelle halten.
    Dann 10 Minuten warten und mit einem frischen Eispack den Vorgang wiederholen.

  • Eiswürfel lutschen:
    Alternativ kann auch das Lutschen von Eiswürfeln helfen, um die schmerzende Stelle zu besänftigen.

  • Kaltes Wasser:
    Sie müssen selbst mit dem Auto zum Zahnarzt fahren?
    Dann füllen Sie eine Flasche mit kaltem Wasser und nehmen diese mit. Nehmen Sie einen Schluck und behalten sie diesen im Mund, bis sich das Wasser erwärmt hat. Das "warme" Wasser können Sie dann wahlweise herunterschlucken oder ausspucken. Diesen Vorgang wiederholen Sie bis die Behandlung beginnt.
Warum erfolgt Wurzelbehandlung an totem Zahn?

Auch ein bereits toter Zahn kann Probleme verursachen, weshalb eine Wurzelbehandlung vorgenommen wird.

Denn die im Zahn befindlichen Bakterien setzen Gifte frei, die ihren Weg über die Wurzelspitze in den Organismus finden und Gefährlich werden können.

Wieso fällt eine Wurzelentzündung erst so spät auf?

Irreparable Entzündungen der Pulpa bleiben oft unbemerkt, bis der Schmerz unerträglich wird. Das geht meistens von jetzt auf gleich. Die Bakterien finden häufig über einen kariösen Zahn den Weg in das Innere und setzen sich dort unbemerkt fest.

Im Zahninneren können Sie sich vermehren und sinken allmählich ab. Wenn dann der Schmerz einsetzt, ist es meistens schon zu spät.

Wie lässt sich eine Wurzelbehandlung umgehen?

Empfiehlt der Zahnarzt eine Wurzelbehandlung, ist es bereits zu spät.

Es bleiben nur noch die folgenden Optionen:

  • Behandlung vornehmen zu lassen
  • die Zahnwurzel mittels Wurzelspitzenresektion kürzen zu lassen
  • oder den Zahn komplett ziehen zu lassen.

Präventiv lässt sich eine Wurzelbehandlung durch gute Zahnpflege, den Einsatz von Zahnseide und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt verhindern.

Erfordert jede Wurzelentzündung eine Wurzelbehandlung?

Nein, nicht grundsätzlich. Ist der Zahn nur oberflächlich entzündet, besteht eine gewisse Chance der Regeneration. Das setzt voraus, dass die Entzündung frühzeitig erkannt wird.

Warum ist eine Wurzelbehandlung so teuer?

Die Krankenkasse übernimmt, wenn die notwendigen Vorraussetzungen erfüllt sind, lediglich die Kosten der herkömmlichen Wurzelbehandlung.

Allerdings ergaben Studien des renommierten Göttinger Professors Michael Hülsmann, dass diese Behandlungsmethoden in nur 40 % - 50 %der Fälle erfolgversprechend sind.

Durch den Einsatz moderner Mess- und Behandlungsmethoden werden mittlerweile Erfolgsquoten von bis zu 90% erreicht! Leider wird keine dieser Kosten übernommen.

Kurzum: Obwohl Krankenkassen die Kosten einer Wurzelbehandlung übernehmen, können Ihnen erhebliche Kosten entstehen. Es gibt gute Zahnzusatzversicherungen, die für eine Wurzelbehandlung leisten.

Quellen & Disclaimer

Quellen:
Disclaimer & allgemeiner Hinweis

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum, z. B. „Zahnärzte“. Bitte verstehen Sie diese Sprachform als wertfrei. Wir meinen selbstverständlich immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung.

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