Was ist eine Zahnzusatzversicherung?

  • Welche Leistungen bietet eine Zahnzusatzversicherung?
  • Ich bin doch gesetzlich versichert - warum das nicht ausreicht
  • Wozu ist eine Zahnzusatzversicherung gut?
Autor: Maximilian Waizmann - Experte Zahnzusatzversicherung

Maximilian Waizmann | Versicherungsfachmann BWV

Viele Menschen fragen sich, was eine Zahnzusatzversicherung eigentlich ist. Die Antwort ist eigentlich einfach: die gesetzliche Krankenkasse bietet für Zahnersatz nur geringe Zuschüsse, die sich auf Basis der Regelversorgung berechnen. Wer auf eine bessere Versorgung seiner Zähne Wert legt (z.B. Implantate oder ähnliches), sollte eine Zahnzusatzversicherung  abschließen, wenn er die Kosten nicht selbst tragen kann oder möchte.

Zahnzusatzversicherungen gibt es mit unterschiedlichen Leistungen. Sowohl bei der Leistungshöhe und Leistungsqualität als auch beim Leistungsumfang gibt es große Unterschiede. Viele Angebote leisten nur für Zahnersatz (beispielsweise Kronen, Brücken oder Implantate). Immer mehr Tarife übernehmen auch die Kosten für Zahnbehandlungen (z.B. hochwertige Füllungen) und sinnvolle Vorbeugemaßnahmen (z.B. die professionelle Zahnreinigung).

 

Aktenordner Aufschrift Zahnzusatzversicherung

Zahnzusatzversicherung - was ist das eigentlich?

  1. Gesetzliche Krankenversicherung leistet nur für wirtschaftliche, ausreichende und zweckmäßige Behandlung
  2. Wer eine bessere Behandlung wünscht, muss teilweise hohe Kosten privat bezahlen
  3. Eine Zahnzusatzversicherung hilft, diese Kosten zu tragen
  4. Tarife gibt es mit ganz unterschiedlichen Leistungen - Basis bis Vollkasko

Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen sind nicht ausreichend

Eine Zahnzusatzversicherung ergänzt die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung (abgekürzt GKV) - damit lassen sich bessere Leistungen für Zahnersatz und auch Zahnerhaltung versichern. Doch braucht man eine solche Zusatzversicherung wirklich? Reichen die Leistungen der GKV nicht aus?

Der Reihe nach: Jeder gesetzlich Versicherte (egal ob man bei der AOK, bei der TK oder einer Betriebskrankenkasse ist) hat Anspruch auf dieselben Leistungen für Zahnersatz & Zahnbehandlung.  Oft liest man, dass die gesetzliche Zahnzusatzversicherung 50, 60 oder 65% bezahlt. Wenn man das oberflächlich so hört oder liest, könnte man meinen, dass die Leistungen der GKV eigentlich ausreichend hoch sind. Doch Vorsicht: die 50 bis 65% gibt es nur auf Basis der sogenannten Regelversorgung. Das ist nach Definition im Sozialgesetzbuch eine „ausreichende“, „wirtschaftliche“ und „zweckmäßige“ Versorgung.

Auf gut Deutsch bedeutet das: die gesetzliche Krankenkasse bezuschusst immer nur die günstigste Zahnersatzversorgung. Wer beispielsweise eine Zahnlücke im Backenzahnbereich hat, bekommt die 50 bis 65% nur auf Basis einer Brücke mit einer einfachen Metalllegierung. Eine solche Brücke kostet etwa 800 Euro - davon zahlt dann die Kasse die Hälfte. Wer regelmäßig beim Zahnarzt war und ein sogenanntes Bonusheft nachweisen kann, bekommt immerhin 60 bis 65% - aber auch nur auf Basis der 800 Euro.

Im besten Fall kommen also etwa 500 Euro Zuschuss zusammen. Eine hochwertige Brücke aus Keramik, wie sie die meisten Zahnärzte anbieten, kostet aber im Regelfall etwa 1.500 Euro. Wer sich für eine Implantat-Lösung entscheidet (damit die gesunde Zahnsubstanz der Nachbarzähne geschont wird), muss Gesamtkosten von etwa 2.500 Euro einplanen. Der Zuschuss der gesetzlichen Krankenversicherung bleibt aber immer gleich hoch - daher nennt man ihn Festzuschuss.

Eine Zahnzusatzversicherung kann helfen, diese Kosten teilweise oder voll abzudecken! Gute Tarife gibt es für Erwachsene ab 8 Euro monatlich, bei Kindern geht es ab etwa 5-6 Euro Monatsbeitrag los (weitere Infos unter Zahnzusatzversicherung Kosten).

 

Eine Wurzelbehandlung zahlt doch die Kasse - oder nicht?

In Kundengesprächen bekommt ich oft auch die Aussage zu hören „eine Wurzelbehandlung zahlt doch die Kasse - wozu brauche ich da eine Zusatzversicherung?“. Richtig ist: die gesetzlichen Kassen zahlen durchaus in einigen Fällen eine Wurzelbehandlung. Doch auch hierfür gibt es Richtlinien.

Eine Wurzelbehandlung kann nur dann auf Kosten der GKV abgerechnet werden, wenn der Zahn „erhaltungswürdig“ ist - das ist ein Zahn aus Sicht der GKV nur, wenn er in einer geschlossenen Zahnreihe steht (es darf also links und rechts daneben kein Zahn fehlen), oder wenn durch die Behandlung ein intakter Zahnersatz (z.B. eine Krone) erhalten werden kann.

Wer eine Wurzelentzündung beispielsweise an einem endständigen Backenzahn hat, der muss den Zahn aus Sicht der gesetzlichen Krankenkasse ziehen lassen. Wer das nicht will, zahlt die Wurzelbehandlung aus eigener Tasche, und das ist nicht billig. Für so eine Behandlung kommen schnell Kosten von 1.000 Euro oder mehr zusammen.

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Dafür ist eine Zahnzusatzversicherung gut

Auch hier ist es also gut, wenn man eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen hat - vorausgesetzt, man hat nicht nur Zahnersatz versichert, sondern auch Zahnbehandlungen. Solche Tarife leisten häufig auch für die professionelle Zahnreinigung. Auch diese Kosten müssen gesetzlich Versicherte selbst tragen - eine professionelle Zahnreinigung kostet im Schnitt etwa 70 bis 100 Euro.

Wer zwei mal im Jahr seine Zähne professionell reinigen lassen möchte, ist also schnell mal 200 Euro los. Wenn diese Kosten von einer Zahnzusatzversicherung übernommen werden, hat man meist schon einen netten Teil der monatlichen Beiträge wieder reingeholt - das lohnt sich also.

Ich hoffe, ich konnte in der Kürze dieses Beitrags verdeutlichen, warum eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll ist. Wenn Sie weitere Fragen haben, rufen Sie uns gerne für eine kostenlose Beratung an unter 08142 651 39 28.

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