Längere Wartezeiten beim Zahnarzt - geht der AOK Bayern das Geld aus?

Längere Wartezeiten beim Zahnarzt - geht der AOK Bayern das Geld aus?

Autor: Maximilian Waizmann - Experte Zahnzusatzversicherung

Maximilian Waizmann | Versicherungsfachmann BWV

Längere Wartezeiten beim Zahnarzt - geht der AOK Bayern das Geld aus?

 Die AOK Bayern ist mit etwa 4,6 Millionen Versicherten die viertgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands. Sie zählt damit eigentlich zu den finanzstärksten und stabilsten Krankenkassen in Deutschland. Eigentlich.

Denn wie vor wenigen Tagen von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns  (KZVB) mitgeteilt wurde, geht der AOK Bayern das Geld aus. Für das Jahr 2023 droht eine "massive Budgetüberschreitung" - in Folge sei die zahnmedizinische Versorgung der 4,6 Millionen Versicherten gefährdet.

 

Hintergrund: Honorarkonflikt zwischen KZVB und AOK Bayern

Nach Aussagen der KZVB "stellten andere Krankenkassen sehr wohl ausreichende Mittel für die Versorgung ihrer Versicherten bereit". Dazu war die AOK offenbar nicht bereit - die Verhandlungen zwischen der AOK Bayern und der KZVB wurden abgebrochen.

Hintergrund ist das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz, welches die Ampel-Koalition im Jahr 2022 beschlossen hat. Um weitere Anhebungen der Kassenbeiträge zu verhindern, wurde beschlossen, die steigenden Kosten im Gesundheitswesen gleichmäßig unter allen beteiligten zu verteilen. Zahnärztliche Vergütungen sollten im Jahr 2023 um maximal 2,7 Prozent angehoben werden - die AOK Bayern war nach eigenen Angaben dazu bereit, diese gesetzlich vorgesehene Maximalhöhe zu erfüllen.

 

Landesschiedsamt unterstützt AOK Bayern

Das zwischenzeitlich angerufene Landesschietsamt unterstütze die Ansicht der AOK, was KZVB-Vorstandschef Rüdiger Schott wiederum stark kritisiert - die Steigerung reiche "nicht einmal annähernd für einen Inflationsausgleich", so der KZVB-Chef.

Den 10.000 Vertragszahnärzten in Bayern drohen hohe Rückforderungen seitens der Krankenkasse, sollten die Budgets überschritten werden. Das liegt unter anderem auch daran, dass deutlich mehr Parodontitis-Behandlungen abgerechnet wurden als sonst üblich.

Auch Vorstand Dr. Jens Kober von der KZVB kritisiert die AOK Bayern scharf. Sie entziehe sich ihrer Verantwortung zur Sicherstellung der flächendeckenden zahnmedizinischen Versorgung in Bayern. "Es droht nun eine echte Zwei-Klassen-Medizin."

 

Zwei-Klassen-Medizin droht - kann eine Zahnversicherung helfen?

Während Patienten in großen Städten leichter einen Termin bekommen, wird es auf dem Land deutlich schwerer werden. Gerade auf dem Land behandeln manche Praxen bis zu 80% Versicherte der AOK Bayern - lange Wartezeiten und sogar Praxisschließungen könnten die Folge sein. Auch die langfristige Versorgung sei in Gefahr, weil schon heute viele ältere Zahnärzte auf dem Land keinen Nachfolger mehr finden, da der Betrieb zu unwirtschaftlich ist.

Wer sich als Patient nicht auf seine Krankenkasse verlassen möchte, ist insofern gut beraten, selbst vorzusorgen, so Maximilian Waizmann, Geschäftsführer des Vergleichsportals zahnzusatzversicherung-experten.de.

"Mit einer privaten Zahnzusatzversicherung machen sich Patienten autark von derartigem politischen Geplänkel."

Mithilfe einer guten Police lassen sich sogar derartige Situationen auffangen. Doch Maximilian Waizmann mahnt zur Vorsicht: "bei vielen Zahnzusatzversicherungen ist die Vorleistung der gesetzlichen Krankenkasse Pflicht." Wer optimal vorsorgen möchte, sollte darauf achten, dass die Police auch unabhängig von der gesetzlichen Kasse erstattet.

 

Quellen:

https://www.aok.de/pp/bayern/pm/verguetungsstreit-aok-bayern-weist-vorwuerfe-der-bayerischen-zahnaerzte-deutlich-zurueck/

https://www.kzvb.de/presse/presseinformationen/presseinformation-08112023-1

https://www.zahnzusatzversicherung-experten.de/zahnzusatzversicherung-ohne-gkv-vorleistung.html

 

 

 


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Das heute verabschiedete GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) verfolgt ein redliches Ziel: Kassenpatientinnen und -patienten vor steigenden Zusatzbeiträgen zu schützen. Doch gleichzeitig befürchtet die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV), dass durch die damit verbundenen Einschnitte, ein Meilenstein der präventiven Zahnversorgung bereits kurz nach der Einführung wieder ad acta gelegt werden muss: Die Parodontitis-Therapie.

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